Radtour von Tisch 4 der
Tanzschule Pape-Eicker/Schmidt
vom 29.07.2006

Die geplanten Stationen

  1. Adenauerallee
  2. Schleuse und Kraftwerk am Kanal
  3. Fährstraße
  4. Schloss Heessen - alte Mühle
  5. Schloss Heessen
  6. Dorf Heessen
  7. Schloss Oberwerries
  8. Heessener Wald - Quelle
  9. Haus Ostholz

1. Adenaueralle

Die Adenauerallee entstand im Zuge der Erstellung des Kanals und der Anlage der Ringanlagen zu Beginn des 19. Jahrhunderts als dammförmige Aufschüttung jenseits der nördlichen mittelalterlichen Stadtumgrenzung.

2. Wasserverteilstation, Schleuse und Kraftwerk am Kanal

Über die Geschichte der Anlage von 1913 geben Schautafeln direkt vor Ort Auskunft.

3. Fährstraße

4. Schloss Heessen - alte Mühle

Die alte Lippemühle stammt aus dem Jahre 1546. Nördlich der Mühle auf einem Doppelhügel über der Lippeaue stand das ursprüngliche Haus Heessen

5. Schloss Heessen

975 wird der Oberhof Heessen (Hesne) erstmalig in einer Urkunde erwähnt und bestand da wohl schon einige Jahrhunderte. Steinkühler vermutet, dass der Oberhof zu Heessen unter den Sachsen zum Besitz von Widukind gehörte.

"Das Schloß [...] ist ein dreiflügeliger gotisch hochragender Backsteinbau mit steilen Ziegeldächern und Treppengiebeln. Die vierte Stufe der Turmgiebel streckt ihre Zinnen über 30 Meter hoch. Zinnen, Fenster, Erker, Wappensteine und anderer Zierrat sowie die reiche Überdachung des Einganges sind kunstvolle Steinmetzarbeiten. Deren größte Vollendung findet sich in der ganz in hellem Sandstein gehaltenen Schloßkapelle nach einem Vorbild der gotischen Kathedrale von Glouchester. Die heutige Gestalt des Schlosses [...] stammt erst aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts, als das zuvor barocke Schloß erneuert und grundlegend umgebaut wurde. [...] Zusammen mit dem Schloß bilden zwei langgestreckte Renaissance-Gebäude als Vorburg einen großen Hof. Die Zufahrt dorthin führt über zwei Brücken durch ein äußeres Tor und durch eine Tordurchfahrt, an der ein Turm mit kunstvoll geschwungener barocker 'welscher' Dachhaube steht." (Aus: Wolfhart Freiherr von Boeselager: Adel verpflichtet - auch an der Lippe. In: Hamm Heessen. Tor zum Münsterland. S. 19-23, hier: S. 19)

In Wikipedia heißt es zu Schloss Heessen unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Heessen:

"Als Oberhof Heessen  erstmals 975 urkundlich als Erbgut des Bischofs von Münster erwähnt, gelangt die Anlage um 1200 an die Grafen von Altena-Mark. Durch weibliche Erbfolge kam das Anwesen nachfolgend an die Adelsfamilie von Isenberg-Limburg, die Herren von Volmerstein, an die Familie von der Recke und 1775 schließlich an die Freiherren von Boeselager.

Ab 1812 wurde der Besitz als land- und forstwirtschaftliches Gut samt eigener Ziegelei und Brauerei geführt.

Das heutige Schloss steht auf massiven Eichenpfählen aus dem 14. Jahrhundert, die schon als Fundament seiner Vorgängerbauten dienten. Mehrfach unter seinen verschiedenen Besitzern umgebaut und umgestaltet, erhielt es seine heutige Gestalt um 1908 unter dem Münsteraner Regierungsbaumeister Alfred Hensen, der dem Gebäude durch Turmbauten, Zinnen und eine Schlosskapelle nach englischem Vorbild ein neugotisches Aussehen verlieh.

Von dem zur Anlage gehörigen, einstigen Barockgarten westlich des Schlosses sowie dem Park im englischen Landschaftsstil ist heute nur noch sehr wenig erhalten."

Und die Webseite vom Landschulheim Schloß Heessen unter http://www.lsh-heessen.de/sql/index.php berichtet wie folgt:

"Schul- und Schlossgeschichte

Schloss Heessen, ehemaliger Wohnsitz der Freiherren von Boeselager, blickt auf eine lange, wechselvolle Geschichte zurück.

Bereits 975 als Erbgut des Bischofs Ludolf von Münster erwähnt, befindet sich der Oberhof Heessen um 1200 im Familienbesitz der Grafen von Altena-Mark, seit 1243 Lehen der Grafen von Isenberg-Limburg und ihrer Nachfolger.

Lehnsträger war im 14. Jahrhundert Dietrich IV. von Volmerstein, verheiratet mit Gostic von Rinkerode, danach vererbt an die Familie von der Recke und für die folgenden 300 Jahre in deren Besitz. Anna Elisabeth von der Recke, selber kinderlos, vermachte Haus Heessen schließlich 1775 Freiherrn Joseph von Boeselager, einem Enkel ihrer Tante Rosine.

In dieser Zeit war Heessen noch eine ”Herrlichkeit mit Gerichtsbarkeit” (aufgehoben 1812). Gerichtsstätten befanden sich im Dorf  Heessen, vor der Schlosspforte oder auf der Brücke zum Schloss. Das Gerichtsschwert befindet sich heute in Höllinghofen, dem Wohnsitz der Freiherren von Boeselager.

Mit der Schenkung an die von Boeselager war die evangelische Seite der Familie von der Recke nicht einverstanden, so dass sich ein jahrzehntelanger Rechtsstreit anschloss mit wechselndem Prozesserfolg.

Dabei spielte die große Politik mit hinein, als z.B. Preußen 1803 die neuen Landesherren wurden zum Vorteil der von der Recke (Prozessvertreter war  Eberhard Friedrich von der Recke-Stockhausen, seit 1784 preußischer Justizminister). König Friedrich Wilhelm III. entschied schließlich kraft seines Amtes 1806 die Rückgabe an die von der Recke.

1806 brach der Krieg zwischen Frankreich und Preußen aus, der mit der Niederlage der Preußen bei Jena und Auerstedt endete. Napoleon mit den verbündeten Holländern nahm Heessen ein. Die preußische Kommission wurde aufgehoben.

Am 16.2.1808 schließlich - nach Eingliederung des Münsterlandes in das Großherzogtum Berg - wurden die von Boeselager wieder in ihre alten Besitzrechte vorläufig eingesetzt und am 21.9.1810 schlossen die von der Recke mit den von Boeselager einen Vergleich. Gegen 66 000 Reichsthaler traten sie alle Ansprüche ab.

In der Befreiungskriegen 1813 hatte auch Heessen schwer zu leiden, etwa durch plündernde Soldaten aus Polen, Frankreich, Russland, Sachsen, Schweden und Hannover.

Das Wetter - wie häufig in diesen Jahren - bereitete große Sorgen. Winter und Frühjahr waren häufig außerordentlich kalt - z.B. Winter 1820 -16 Grad - mit Gefahren für die Schleuse am Schloss und die Gebäude, Fische erfroren in den Teichen, Trinkwassermangel bestand oder Hochwasser durch Dauerregen wie 1816 vernichtete die Ernte.

Ab 1812 war Heessen ausschließlich ein großes land- und forstwirtschaftlich genutztes Gut, dessen Grundbesitz durch Erwerb umliegender Höhe und Flächen stetig wuchs. Bereits 1816 wurden feste Wege angelegt. Es bestand eine eigene Ziegelei und eine Schlossbrauerei (1837). Als Lagergewölbe wurde ab 1839 der sog. ”Bayrische Keller” errichtet (heute an der Kreuzung Schlossstr./Dolberger Str.).

Haus Heessen selbst ist über die Jahrhunderte immer wieder umgebaut worden.

Die Gründung aus dem 14. Jhd. besteht aus Tausenden massiver Eichenpfähle, auf denen das gesamte Gemäuer ruht. Sie befinden sich ständig unterhalb des Grundwasserspiegels, so dass sie nahezu unbeschädigt die Jahrhunderte überstanden haben.

Bis in das 19. Jhd. stand noch das alte Schloss, das in der Vorzeit auch schon vierflügelig war.

Vor dem Tor westlich befand sich ein Barockgarten (Reitweg und Mittelpunkt noch erhalten).

Um 1805 legte man Rosengarten und romantische englische Gärten an, 1816 gab es fließendes Wasser über ein Pumpwerk, und bereits 1825 ein Abwassersystem. Das erste ”Waterclosett” aus England wurde 1846 eingebaut.

Am 18.9.1826 feierten im Garten die frisch verheirateten Carl von Boeselager und Adolfine von Wolff-Metternich, Freundin von Annette von Droste-Hülshoff, die auch in Heessen zu Gast war.

1828 entstand die ”Liebesinsel”, eine Parklandschaft zwischen Lippestauarm und Alt-Lippe.

1826 wurde das Haus auch erheblich umgebaut und weiß gekälkt. Offene Kamine wurden durch Eisengussöfen ersetzt.

Um 1908 wurde das Haus in neogotischem Stil durch Alfred Hensen in dem heutigen Erscheinungsbild errichtet mit Turmbau, gotischen Zinnen und einer Kapelle in englischem Stil.

Rundgang

Auf Ihren Rundgang, vom Tor aus sehen Sie zunächst die Vorburg, das Torhaus aus dem 18. Jhd. mit Turm und anschließenden Stallgebäuden von 1837. Über dem Tordurchgang befindet sich ein Wappen, die Balkendecke im Tordurchgang ist verziert.

Im Innenhof des Schlosses sehen Sie den verzierten Haupteingang. Am kleinen Turm rechts befindet sich der Sinnspruch ”Caelum non animum mutant, qui trans mare currunt” (Den Horizont, nicht den Geist verändern die, welche über das Meer eilen). Dies bezieht sich auf die Zeit nach dem Kulturkampf 1881, als Karl Max von Boeselager mit Familie nach England aus politischen Gründen emigrierte. Sein Sohn Dietrich von Boeselager wurde erst 1900 wieder preußischer Staatsbürger und Schlossherr in Heessen.

Beim Gang durch den Innenhof entdecken Sie an der Rentei - früheres Brauhaus - in der Mitte den prächtigen Wappenstein des Jobst von der Recke und der Alberta von Ketteler aus 1590.

Auf Ihrem weiteren Rundweg finden Sie links den Weg über das Stauwehr der Lippe, der auf die Insel führt. Weiter westlich steht das Teehaus und ein Anbau für den Kunstunterricht (früher Bootshaus). Beim Rückweg nach rechts zum Tor kommen Sie an den ehemaligen Stallungen vorbei, die heute als Klassen dienen.

Schloss Heessen ist seit vierzig Jahren privates Tagesgymnasium und Internat für 380 Jungen und Mädchen. 120 Kinder wohnen im Internat in den historischen, aber für den heutigen Zweck  umgebauten, erweiterten und renovierten Räumen.

Geschichten und Erinnerungen an die bewegten Jahrhunderte sind aber immer noch gegenwärtig, besonders wenn man nachts im knackenden Gebälk den Schlossgeist (vielleicht Dietrich IV. von der Recke-Volmarstein, Ritter, 1390, ? ) wandern hört."

Fotos von Schloß Heessen gibt es unter http://www.dunywood.de/html/schloss_heessen.html im Internet zu sehen.

6. Dorf Heessen

7. Schloss Oberwerries

Artikel "Schloß Oberwerries" von Bernhard Droste:

"Abseits der Bundesstraße 61 an der ostwärtigen Grenze der Stadt Hamm im Stadtbezirk Heessen liegt die repräsentative Schloßanlage Oberwerries. Das barocke Herrenhaus mit niedrigem Seitenflügel und quadratischem Pavillonturm ist ein Werk des Kapuzinerbruders Ambrosius von Oelde, des wohl bedeutendsten westfälischen Baumeisters im späten 17. Jahrhundert. Der Marstall und der angrenzende Hundestall der Vorburg wurden in den dreißiger Jahren des 18. Jahrhunderts von dem großen westfälischen Bauarchitekten Johann Conrad Schlaun errichtet.

Oberwerries war wohl ursprünglich eine befestigte Burganlage, die an der Lippe neben vielen anderen wehrhaften Burgen die Grenze des Münsterlandes vor feindlichen Übergriffen schützen sollte. Erst die Auflösung des Fürstentums Münster am 23. Februar 1803 und die letzte kommunale Neuordnung am 1. Januar 1975 haben hier jahrhundertealte Grenzen und Kulturräume aufgelöst und völlig neue Verhältnisse geschaffen. Im Lehnsregister der Grafen von Limburg-Styrum ist Oberwerries bereits 1284 aufgeführt und seitdem lückenlos nachweisbar. Wir können deshalb auf eine 700jährige Geschichte des Schlosses zurückblicken, die hier nur kurz skizziert werden kann" (Bernhard Droste: Schloß Oberwerries. In: Hamm Heessen. Tor zum Münsterland. S. 23-27, hier: S. 23)

Fotos von Schloß Oberwerries gibt es unter http://www.dunywood.de/html/schloss_oberwerries.html im Internet zu sehen.

8. Heessener Wald - Quelle

Picknickplatz im Wald

9. Haus Ostholz