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Wertvolle Entscheidungshilfe für die Praxis oder verfehlte Konzeption von Unterricht? Natascha Jedamczik arbeitet in ihrer Untersuchung heraus, wie sich die jüngste fachdidaktische Entwicklung auf eine Überarbeitung der 1984 erstmalig erschienenen Stundenblätter zu Aldous Huxleys Brave New World auswirken sollte.



Mediendidaktische Analyse der Stundenblätter des Klett-Verlages

Natascha Jedamczik


Inhaltsverzeichnis


1    Einleitung

2    Fremdbestimmung durch Medieneinsatz?

3    Analyse und Bewertung der Stundenblätter des Klett-Verlages

3.1   Zur Gesamtkonzeption der Lehrerhandreichung

3.1.1 Zu den einleitenden Erläuterungen der Verfasserin

3.1.2 Darstellung der Unterrichtseinheit

3.2    Auswahl und Anordnung der Lerninhalte

3.2.1 Gegenstand und inhaltliche Schwerpunktsetzung

3.2.2 Zum Einsatz von Zusatzmaterial

3.3   Zur methodischen Vorgehensweise bzw. zur Lern- und Arbeitsorganisation

3.3.1 Zur Arbeit mit bzw. an dem Text

3.3.2 Konzeption der Lehrer-Schüler-Rolle

3.4    Zu den angegebenen Lernzielen

4     Schlussbetrachtung

5     Anmerkungen

6     Literaturverzeichnis



1 Einleitung

Die Beschäftigung mit Literatur im Englischunterricht der gymnasialen Oberstufe soll die in der Sekundarstufe I erworbenen Rezeptionserfahrungen und methodischen Fertigkeiten im Umgang mit literarischen Texten unter dem Aspekt des interkulturellen Lernens als Leitziel vertiefen. Sie dient also vor allem der Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten Wirklichkeitsentwürfen, d.h. sie ermöglicht den Schülern, vorgegebene Probleme auf die eigene Erfahrungswelt zu beziehen und sich intensiv mit ihnen auseinanderzusetzen. Zusätzlich bieten literarische Texte die grundsätzliche Möglichkeit, kreative Tätigkeiten zu erproben, sowie die Weiterentwicklung des Spracherwerbs zu unterstützen. Einer der am meisten gelesenen Romane im Englischunterricht der Sekundarstufe II ist sicherlich Aldous Huxley's Brave New World, (im Folgenden BNW) jene Utopie, die vor einer Überorganisation der Gesellschaft und der Entmündigung des einzelnen Menschen warnt.

Die allgemeine Beliebtheit des Romans, der Assoziationen wie z.B. sexuelle Emanzipation, Samenbanken, Retortenbabies, Gentechnologie und Drogenmissbrauch aufwirft, kann einerseits mit der inzwischen erfolgten Erfüllung zahlreicher Prognosen erklärt werden. Andererseits hängt die häufige Verwendung im Unterricht wohl auch mit der reichhaltigen Anzahl verfügbarer Musterinterpretationen, sowie einiger die Unterrichtsvorbereitung erleichternder Interpretationshilfen und Lehrerhandreichungen mit ausführlichen Unterrichtsverlaufsplänen zusammen. Die Meinungen über den Nutzen dieser Kursmaterialien sind geteilt. Die einen bezeichnen sie als überflüssige, den Lehrerfreiraum erheblich einschränkende Zusatzmedien, die anderen sehen in ihnen eine sinnvolle Orientierungshilfe, vor allem für Referendare. Eine der bekannten Lehrerhandreichungen zu der Utopie Brave New World ist das Unterrichtsmodell von Ingrid Sonnhütter aus dem Jahre 1984 zur unkommentierten, englischen Orginalausgabe, erschienen im Klett-Verlag(1).

Nachdem einige allgemeine Gesichtspunkte, die grundsätzlich bei der Verwendung fremdbestimmender Medien im Unterricht berücksichtigt werden sollten, aufgezeigt werden, sollen diese Stundenblätter in der Arbeit genau analysiert und in Bezug auf ihre Verwendung im Englischunterricht der Sekundarstufe II bewertet werden. In diesem Zusammenhang sollen vor allem schwerwiegende Versäumnisse und Unzulänglichkeiten offengelegt werden, die größtenteils mit dem Erscheinungsdatum der Stundenblätter zusammenhängen.

2 Fremdbestimmung durch Medieneinsatz?

Bei der Verwendung vorgefertigter Unterrichtskonzeptionen ist grundsätzlich zu bedenken, dass der Unterricht bzw. große Teile des Unterrichts in Zielen, Inhalten und Methoden von anderer Seite festgelegt wurden. Die Unterrichtsorganisation ist "fremdbestimmt", d.h. sie wurde nicht unter Berücksichtigung der Lerngruppe und der zur Verfügung stehenden Zeit vom Lehrer selbst vorgenommen. Bei derDurchführung des Unterrichts sollen folglich Teile verwendet werden, die nicht den Überlegungen und Planungen des Lehrers im Hinblick auf seine Schüler entsprungen sind. Es besteht grundsätzlich die Gefahr, dass sich die Rolle des Lehrers als Gestalter des Unterrichts in die Rolle des Vollenders eines weitgehend von anderer Stelle vorgefertigten Unterrichts wandelt.

Entscheidend ist die persönliche Einstellung des Lehrers. Lehrerhandreichungen sollten vor allem dann eingesetzt werden, wenn sie dem Lehrer bei der Planung des Unterrichts grundlegende Hilfen und Anregungen bieten und das Lernen der Schüler fördern, nicht aber aus Faulheit des Lehrers, d.h. um dessen Arbeitseinsatz zu verringern. Schulische Zusatzmedien bzw. Kursmaterial, wie die zu analysierenden Stundenblätter des Klett-Verlages, sollten demnach das schulische Handeln ergänzen, es aber nicht ersetzen. Damit sich die Verwendung z.B. von Lehrerhandreichungen nicht negativ auf Motivation, Aktivität und Kommunikation im Unterricht auswirkt, muss der Lehrer also eine kritische Funktion übernehmen, d.h. das Medium hinsichtlich der Ziele, Inhalte und Methoden analysieren und bewerten, gegebenenfalls ergänzend oder korrigierend eingreifen, bevor er es im Unterricht verwendet. Er bleibt letztendlich der Verantwortliche für den Unterricht.

3 Analyse und Bewertung der Stundenblätter des Klett-Verlages

Im Folgenden sollen die Stundenblätter des Klett-Verlages detailliert analysiert werden. Der Begriff "Stundenblätter" wird dabei synonym zum Begriff "Lehrerhandreichung" gebraucht, d.h. er umfasst die Einleitung der Verfasserin Ingrid Sonnhütter, die Darstellung der Unterrichtseinheit, sowie die 24 Seiten Beilagen(2). Die Analyse bezieht sich verstärkt auf den Aufbau bzw. die allgemeine Aufmachung, auf die Anordnung der Lerninhalte, die angegebenen Lernziele, sowie auf die methodische Vorgehensweise und Organisation des Unterrichts. Die einzelnen Bestandteile, die eng miteinander verknüpft und größtenteils voneinander abhängig sind, werden beschrieben, gegebenenfalls kritisiert und alternativen Verfahrensweisen gegenübergestellt.

Kritikpunkte werden exemplarisch an den ersten beiden Sequenzen aufgezeigt, in denen sowohl ein Verständnishorizont aufgebaut wird als auch die ersten beiden Kapitel des Romans bearbeitet werden. Da dem Einstieg in einen Langtext grundsätzlich eine besondere Bedeutung zukommt, an dieser Stelle also besonders intensiv und gründlich gearbeitet werden sollte, empfiehlt es sich, gerade hier Sonnhütters Modell zu "überprüfen". Ergänzend sollen aber auch markante Beispiele anderer Sequenzen herangezogen werden, um die aufgeworfene Kritik zu verdeutlichen und in Bezug auf bestimmte Unterrichtsschritte, die von Sonnhütter vorgeschlagen werden, Alternativen bzw. Verbesserungsvorschläge anzubieten.

3.1 Zur Gesamtkonzeption der Lehrerhandreichung

Der Aufbau des Heftes lässt sich anhand der folgenden vier Bestandteile darstellen:

1) Einleitung (Erläuterungen zur Unterrichtskonzeption, etc.)

2) Darstellung der Unterrichtseinheit (ergänzend dazu: 24 Seiten Beilagen)

3) Vorschläge für Klausuren

4) Literaturverzeichnis

Aufgrund der Komplexität des Heftes sollen im Folgenden nur in Bezug auf die ersten beiden Teile, die Erläuterungen der Verfasserin in der Einleitung der Stundenblätter und die detaillierte Aufteilung der Stunden, in denen der Roman Brave New World behandelt werden soll, einige grundlegende Fakten erläutert werden. Dies geschieht, da gerade diese Teile den Kern des Unterrichtsmodells bilden und sie allein schon die Problematik verdeutlichen, die mit der Handhabung der Stundenblätter zusammenhängt. Besonderes Gewicht erhalten die einleitenden Ausführungen der Verfasserin Ingrid Sonnhütter. Sie sollen unter einzelnen Gesichtspunkten zusammengefasst werden. Eine Stellungnahme bzw. Bewertung der Aussagen erfolgt dann erst im Zusammenhang mit der konkreten Analyse, d.h. die in der Einleitung formulierten Planungsaspekte und Überlegungen zum Unterrichtsverlauf werden erst im weiteren Verlauf der Arbeit zu der konkreten Umsetzung in Beziehung gesetzt.

3.1.1 Zu den einleitenden Erläuterungen der Verfasserin

Die Erläuterungen der Verfasserin bezüglich der Konzeption ihres Heftes sind besonders relevant für die abschließende Bewertung der Stundenblätter. Sie lassen sich unter folgenden Punkten zusammenfassen:

1) Zusatz-bzw.Hintergrundinformationen zu BNW

Im Zusammenhang mit der Begründung der Auswahl dieses Romans für die Behandlung im Unterricht führt die Verfasserin viele Zitate aus anderen Werken an, deren Grundaussagen sie mit BNW in Beziehung bringt. Eine große Anzahl ihrer Thesen, die den Inhalt des Romans betreffen, belegt sie durch persönliche Aussagen Huxleys.(3) Schon an dieser Stelle zeigt sich, welch großes Gewicht die Verfasserin auf zusätzliches Material legt. Sie bezeichnet es als "unerlässlich",(4) auch den Schülern immer wieder Hintergründe bezüglich der einzelnen Thematiken durch Zusatztexte zu erläutern. Auf die Art und Anzahl der Texte wird im Verlauf der Arbeit noch genauer Bezug genommen.

Nachdem Sonnhütter einen einleitenden Überblick über die Inhalte in BNW gegeben hat, skizziert sie einige Problembereiche und Verfahrensweisen der Gentechnologie, mit dem Ziel, dem Lehrer Hintergrundinformationen zu liefern, die die Aktualität des Romans verdeutlichen. An dieser Stelle wird der Bezug der Utopie zur Realität aufgezeigt. Einen Überblick über die grundlegende Thematik finde ich sinnvoll, doch gibt es mittlerweile neuere, aktuelle Erkenntnisse bzw. Fortschritte auf dem Gebiet der Gentechnik, eine Tatsache, die auch das den Schülern an die Hand gegebene Zusatzmaterial betrifft.

2) Schwerpunktsetzung und Grundlagenkonzept des Heftes

Sonnhütter wählt als Schwerpunkt ihrer Interpretation die zwei Manipulationsinstrumente Sprache und Gentechnik, die ihrer Meinung nach eine große Rolle spielen, da sie die Grundlage für das Funktionieren des gesamten Systems bilden.(5) Die einzelnen Folgeerscheinungen bzw. Auswirkungen der Manipulation legt die Verfasserin ihrer gesamten Gliederung der Unterrichtseinheit zugrunde. Auf die genaue Aufteilung der Unterrichtseinheit in vier Sequenzen und deren Begründung wird im Folgenden noch näher eingegangen.

Die Vorbedingungen, dass alle Schüler den Roman im voraus ganz gelesen haben und das jeweils behandelte Kapitel zu jeder Stunde vorbereiten, begründet Sonnhütter mit der Tatsache, dass die Romananalyse Schwerpunkte bildet und nicht kursorisch bzw. textchronologisch vorgeht. Die Kombination aus Vorauslektüre und Lesen von Stunde zu Stunde halte ich für sehr sinnvoll. Der Roman wird als bekannt vorausgesetzt, wichtige Passagen werden aber im Unterricht oder von Stunde zu Stunde nochmals genau gelesen. Die Vorauslektüre bringt grundsätzlich einige Vorteile. Auf der einen Seite wird das extensive Lesen auf diese Weise geschult. Sie ermöglicht ein unvoreingenommenes, durchgängiges Lesen ohne die Beeinflussung durch Hintergrundinformationen. Auf der anderen Seite führt die Vorauslektüre zur Entlastung des Lehrers. Dadurch, dass immer wieder zentrale Stellen noch mal gelesen werden, wird der Stoff "aufgefrischt" und die Schüler zur Diskussion angeregt.

Als übergeordnetes Lernziel nennt Sonnhütter das Fördern der Sprechfähigkeit. Sie hält die Behandlung eines so umstrittenen und brisanten Thesenromans für äußerst geeignet, um die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern. Daher beabsichtigt sie, das methodische Hauptgewicht auf das (schülerzentrierte) Unterrichtsgespräch zu legen. Sie hält es für einen illusorischen Idealfall, dass Schüler bereit sind, nur gelenkt durch sparsames Eingreifen des Lehrers, frei zu diskutieren. Aufgrund dieser Tatsache stellt sie das fragend-entwickelnde Verfahren in den Vordergrund. Hier traut die Verfasserin den Schülern sehr wenig zu. Wie in den weiteren Ausführungen noch genauer herausgestellt wird, schränkt sie die Schüler durch ihr konkretes Fragen-Antwort-Schema, das aus ihrem pessimistischen Blick resultiert, nur ein, anstatt freie Diskussionen anzuregen.

Sie beabsichtigt, den Stundenablauf durch Kurzreferate, Still- und Gruppenarbeitsphasen aufzulockern, doch produktionsorientierte Arbeitsphasen, die zur Motivation und Auflockerung noch besser geeignet sind, lässt sie schon in ihren Erläuterungen völlig außer acht. Auch kommt in ihren Ausführungen zum Ausdruck, dass sie Gruppenarbeitsphasen eher kritisch gegenübersteht: "... wobei man jedoch über Sinn und Unsinn der Gruppenarbeit geteilter Meinung sein kann"(6). Die eher abgeneigte Haltung gegenüber dem Einsatz von Arbeitsphasen in der Gruppe, kommt auch in der Umsetzung bzw. bei der Analyse der konkreten Unterrichtseinheit anhand des geringen Vorkommens zum Ausdruck.

3) Anspruch des Heftes

Ganz deutlich stellt Sonnhütter in ihren Erläuterungen heraus, dass die Stundenblätter nur den Anspruch erheben, Interpretationshilfe, Denkanstöße und eine Arbeitserleichterung für den Lehrer zu sein. Sie sollen dem Lehrer also nur Hilfen und Anregungen, jedoch kein Patentrezept bieten.(7) Unvereinbar mit diesem Anspruch allerdings erscheint die ausführliche Form des Heftes, in dem ja jeder einzelne Unterrichtsschritt bis zur letzten Frage ausformuliert wird. Zudem auffällig ist die deutliche Schwerpunktsetzung, die Auswahl der behandelten Textstellen, die im Unterricht analysiert werden, so dass es schwer fällt, die gesamten, detaillierten Entwürfe nur als "Interpretationshilfe" zu sehen. Aufgabe der Arbeit wird es im Folgenden also sein, aufzuzeigen, ob die einzelnen Ausführungen tatsächlich als Hilfe gesehen werden können oder, ob von dem Gebrauch z.B. aufgrund der Ausführlichkeit eher abzuraten ist.

3.1.2 Darstellung der Unterrichtseinheit

Die gesamte Unterrichtseinheit ist in vier Sequenzen unterteilt, in denen jeweils die ausgewählten thematischen Schwerpunkte behandelt werden:

Sequenz 1 (1h) stellt eine Einführung dar: die Unterrichtsstunde soll den Schüler zum Roman hinführen und ihm Informationen über Autor und literarische Gattung vermitteln.

Sequenz 2 (3h) stellt die Macht-und Manipulationsmittel des Weltstaates vor.

Sequenz 3 (6h) untersucht den ideologischen Überbau des Gesellschaftsmodells, indem vor allem auf das Manipulationsinstrument Sprache eingegangen wird.

Sequenz 4 (5h) zeigt den Konflikt zwischen Mensch und dem "perfekten" System, indem vor allem die Bedeutung der Außenseiter im Roman aufgezeigt wird. Die Doppelstunde zum Abschluss geht noch einmal auf den Roman als Ganzes ein.

Im Folgenden wird die vorgenommene Einteilung der Unterrichtseinheit aus Gründen der übersichtlichkeit tabellarisch dargestellt(8).


SequenzThema der SequenzStundeSchwerpunkte der StundeKapitel (BNW)
1.Introduction1.Information about the Author and the Literary Genre:

  • Introduction; Huxley's life and work
  • utopia - dystopia
  • tradition of the utopian novel in Britain
  • the title of the book
---
2.The Instruments of Social Engineering2.The "New" Man:

  • the atmosphere; the motto
  • the artificial production of humans
  • Bokanovsky's Process

  • recent experiments in genetics
1.


3./4.Different Forms of Conditioning:

  • Neo-Pavlovian Conditioning
  • Behaviourism
  • Text: Watson; Skinner's "Walden Two"
  • Comparison: hypnopaedia <=> Neo-Pavlovian Conditioning
2.
3.BNW 's Ideology5./6.The New Gods:

  • the structure of the third chapter
  • Our Ford, the new God; Our Freud
  • interpretation of the text on Freud
3.


7."History is Bunk":

  • explanation of Mond's allusions to history in chapter 3
  • "History is Bunk";
  • Huxley's main targets of satire
(5).


8.Death, Religion, and Ethics:

  • the (in-)significance of Death
  • Evelyn Waugh's "The Loved One"
  • death, old age and ethics
14./ 17.


9.The Role of Science:

  • what is science?; the aim of science
  • the responsibility of the scientist
16.


10.Sex and Soma in Brave New World:

  • the function of sex and sensuality; Soma
  • John's revolt
13./ 15.
4.Human Nature in Conflict with the Brave New World11./12.A "Perfect" System:

  • the author's techniques of introducing conflict
  • Mond's justification of the caste-system
  • neutralizing Alpha-individuals
  • characterization of Watson and Marx
16.


13.Dangers to Stability of the System:

  • "High Art"; sublimation and the work of art
  • John's claim to unhappiness and his final failure
16./17.


14./15.Human Nature in Conflict with the Brave New World:

  • the characters and their names
  • BNW - a satire?
  • Huxley's foreword
---


Der systematische Ansatz ist in der Aufteilung deutlich zu erkennen. Der Sprung vom 3. zum 13. bzw. 14. Kapitel ist mit der Tatsache zu begründen, dass in den dazwischenliegenden Kapiteln keine nennenswerten neuen Ergebnisse über die handelnden Charaktere genannt sind. Sie führen lediglich die Handlung fort. Grundsätzlich ist diese grobe Aufteilung nachvollziehbar. Generell ist sie für die Unterrichtsplanung unabdingbar. Allerdings sollte man einige Teile ändern. Es ist z.B. nicht nötig, der Einordnung des Romans und der Besprechung der Hintergrundinformationen zum Einstieg eine Sequenz bzw. eine ganze Unterrichtsstunde zu widmen. Diese Aufteilung in erste und zweite Sequenz hängt mit der Ausführlichkeit zusammen, mit der das zusätzliche Material in der ersten Stunde besprochen wird. Auf diesen Sachverhalt wird in Punkt 3.2 noch genauer eingegangen.

Das Heft enthält im vorderen Teil eine genaue Beschreibung jeder einzelnen Stunde, die nach folgenden Gesichtspunkten gegliedert ist:

1) Didaktische Funktion

2) Ziele der Stunde

3) Verlaufsskizze (Beschreibung der einzelnen Unterrichtsschritte)

4) Inhalte der Stunde (Zusammenfassung)

5) evtl. Arbeitsblatt

Jede Stunde ist nach diesem Schema ausführlich beschrieben. Hinzu kommen 24 Seiten Beilagen, auf denen nochmals jede einzelne Stunde für den Lehrer mit ausführlichen Frageformulierungen und Tafelbildern abgedruckt ist. Zum Einen erscheint diese Organisation in der Handhabung als sehr unpraktisch. Der Lehrer muss immer vor- und zurückblättern, um die zusammengehörigen Teile zusammenhängend lesen und in Verbindung bringen zu können. Dabei fällt als Schwäche auf, dass Vieles doppelt erscheint, d.h. dass hinten wiederholt wird. Zum Anderen ist die Planung viel zu konkret abgefasst und so keinesfalls realisierbar. Alternativen werden kaum geboten. Die Vorgaben, die alle aufeinander aufbauen, sind viel zu detailliert, zu formalisiert und zu durchgeplant. Ein weitgefassterer Abstraktionsgrad wäre hier sicherlich angebracht, denn vor allem Schülerantworten sind sicherlich nicht in dieser Weise planbar.
Ein Lehrer, der anhand dieser Vorgaben seinen Unterricht durchführt, ist viel zu sehr eingeschränkt. Er hat keinen Freiraum, eigenverantwortlich zu handeln und Dinge abzuändern. Sobald er Teile verändert oder hinzufügt, zerstört er das aufeinander aufbauende Gesamtkonzept und das Zeitraster, das ohnehin viel zu knapp kalkuliert ist, da die Stunden mit Material überfüllt sind. Auffällig ist, dass jede Stunde nach dem gleichen Schema konzipiert ist. Dies kann auf den Lehrer monoton und langweilig wirken, so dass auch bei ihm im Laufe der Behandlung des Romans die Motivation schwindet.

3.2 Auswahl und Anordnung der Lerninhalte

Die Inhalte stehen bei der Romanbehandlung im Unterricht sicherlich im Vordergrund. Der Lehrstoff sollte in einem engen Sinnzusammenhang stehen und für die Schüler interessant und motivierend sein, indem er nicht nur in einem gewissen Bezug zum Roman, sondern vor allem zu ihrer Lebenswelt steht. Er sollte adressaten- und lernzielabhängig gewählt werden. in Bezug auf Komplexität und Schwierigkeitsgrad sollte sich der Lehrer also nach der Lerngruppe richten. Eine allgemeine Schülerorientierung im Zusammenhang mit der Auswahl der Inhalte schließt mit ein, dass die Schüler an der thematischen Schwerpunktsetzung und Ausdifferenzierung von Themen beteiligt werden.

Bei vorgefertigten Unterrichtsentwürfen wie den Stundenblättern von Ingrid Sonnhütter bleiben die Schülerinteressen und -bedürfnisse allerdings unberücksichtigt. Inwieweit die dort präsentierten Inhalte, sowohl diejenigen, die in direktem Bezug zum Roman stehen, als auch das ergänzende Zusatzmaterial, zu bewerten sind, wird im folgenden erörtert.

3.2.1 Gegenstand und inhaltliche Schwerpunktsetzung

Grundsätzlich führt Sonnhütters Planung zu sehr vom Roman, d.h. vom Gegenstand weg. Sie verwendet zuviel Zusatzmaterial, anstatt konkrete Textarbeit zu leisten. Aufgrund der Tatsache, dass sogar zu den einzelnen geplanten Lehrervorträgen die Inhalte in ausführlichster Form geliefert werden, erhält der Lehrer die einfache Rolle des Ausführenden. Jegliche Forderung ist von ihm genommen. Der Umfang der einzelnen Informationen sollte eigentlich von den Vorkenntnissen der Schüler abhängig sein. In den Stundenblättern wirkt es allerdings an einigen Stellen so, als ob den Schülern diese nicht zugetraut werden. Der Lehrer sollte vielmehr erfragen, was über das bestimmte Thema schon bekannt ist, um Inhalte gemeinsam mit den Schülern zu erarbeiten.

Die inhaltlichen Schwerpunkte sind grundsätzlich nachvollziehbar gewählt, die Grundlagen des Systems der "Neuen" Welt werden deutlich herausgestellt. Allerdings ist der Art der Umsetzung und Darstellung der einzelnen Punkte größtenteils etwas entgegenzusetzen. Oft sollen zu viele inhaltliche Aspekte in einer Stunde behandelt werden, beispielsweise in der zweiten Unterrichtsstunde.(9)

Die Besprechung der Charaktere erfolgt sehr spät, in der letzten Sequenz, d.h. im letzten Drittel der Unterrichtseinheit. Meiner Meinung nach ist sie die Grundlage für die Analyse der Rede des Weltkontrolleurs Mustapha Monds. In der vierten Sequenz fällt auf, dass sowohl in der 11. Stunde als auch in letzter Doppelstunde die Charaktere, vor allem die Position der Außenseiter bzw. Systemgegner, behandelt werden. Die Funktion der Namen und die Charakterisierung sollte besser zusammen abgehandelt bzw. besprochen werden. Im Zusammenhang mit der Besprechung des Wilden sollte vor allem die Beschreibung des Reservats detailliert behandelt werden.

Teilweise werden den Schülern außerdem zu schwere Aufgaben zugemutet, z.B. zum Thema Wissenschaft in der 9. Stunde.(10) Eine Diskussion über die grundsätzliche Verantwortung von Wissenschaftlern finde ich sinnvoll, allerdings sollte der Zusatztext hier nicht verwendet werden. Die Zitate sind viel zu kurz. Wichtig wäre es den Schülern vor allem die Konzepte nahezubringen, die hinter den einzelnen Aussagen bzw. Personen stehen.

Auch die Präsentation der Inhalte in Tafelbildern erscheint in Bezug auf die Schüler nicht sehr ansprechend. Nur einmal werden Kontraste durch Pfeile verdeutlicht.(11) Nur vereinzelt, wie in der 7. Stunde und der 11./12. Stunde, werden ansprechende Graphiken zur Verdeutlichung der Inhalte an der Tafel verwendet.(12) Die visuelle Darstellung ist grundsätzlich zu empfehlen, um für die Schüler die Romaninhalte einprägsamer zu machen. In der 14. bzw. 15. Stunde werden nur Stichpunkte an die Tafel geschrieben. Hier empfiehlt sich eine Tabelle, um die Konstellation der Figuren mit ihren Eigenschaften zusammenfassend darzustellen.

Zu einigen Inhalten und der Präsentation dieser Inhalte in den ersten zwei Sequenzen sind folgende Punkte anzumerken: Die Frage nach dem Titel des Romans ist am Ende der ersten Stunde meiner Meinung nach falsch platziert. Entweder sollte sie zu Beginn der Stunde geklärt werden, sozusagen als einleitendes brainstorming oder besser später im Zusammenhang mit der Figur des Wilden, der das Shakespeare-Zitat im Text verwendet.(13) Die Frage nach Assoziationen und der alten Übersetzung des Wortes "brave" halte ich für zu schwer. An dieser Stelle, vor Beginn der konkreten Besprechung des Romans, können die Schüler ohnehin noch keine ausreichende Verbindung zum Inhalt des Romans herstellen, geschweige denn die satirische Funktion erläutern.(14)

In der zweiten Sequenz sollen den Schülern die Manipulationsinstrumente bzw. -techniken der "Neuen" Welt nähergebracht werden. Die künstliche Erzeugung des Menschen, die vorgeburtliche Prägung , das Antrainieren konditionierter Reflexe und die Erziehung durch Hypnopädie bilden die Basis des gesamten Systems. Den ersten Unterrichtsschritt, die Besprechung des Mottos parallel zum Motto der Französischen Revolution (vgl. Tafelbild, Beilagen-Seite 4) halte ich für sehr gut, denn es drückt die Werte, die in der "Neuen" Welt hochgepriesen werden, kurz und deutlich aus. Allerdings halte ich die Hintergründe, die hinter diesem Motto stehen, für derart umfassend, dass sie den Schülern zu diesem Zeitpunkt der Besprechung noch nicht bewusst sein werden. Es empfiehlt sich, das Motto zu einem späteren Zeitpunkt in eine Diskussion über das ganze Wertesystem miteinfließen zu lassen, es dort also wieder aufzugreifen.

Unterrichtsschritt 2 und 3 halte ich an dieser Stelle für sehr geeignet. Die Schüler beginnen mit der konkreten Textarbeit. Die kalte und sterile Atmosphäre, die auf den ersten beiden Seiten des Romans zum Ausdruck kommt, ist ein bezeichnendes Merkmal der Gesellschaft in der "Neuen" Welt. Ebenso erachte ich das Nachvollziehen der einzelnen Schritte der künstlichen Herstellung des Menschen für sinnvoll. Der Tafelanschrieb sollte etwas ausführlicher sein, da dem Schüler das Nachvollziehen beim späteren Nachlesen durch die allzu kurze Art erschwert wird.(15) Den Tafelanschrieb zu Unterrichtsschritt 4 zum Bokanowsky-Prozess würde ich aus Gründen der Übersichtlichkeit beispielsweise in folgender Weise ergänzen:

Bokanovsky's Process

PROCESS PURPOSE


In der 3. bzw 4. Stunde, in der das Antrainieren konditionierter Reflexe und die Erziehung durch Hypnopädie behandelt werden soll, soll u.a. ein Arbeitsblatt zum Thema Behaviorismus ausgeteilt werden.(16) Dies ist meines Erachtens viel zu kompliziert. Es wird viel zu umfangreiches Zusatzmaterial verwendet. Der Sachverhalt bzw. Begriff kann weitaus einfacher und kürzer erklärt werden. Positiv ist, dass im Zusammenhang mit der Begriffsklärung (Pavlovian/Behaviorism) nach den Kenntnissen der Schüler gefragt wird, die z.T. aus dem Biologieunterricht sicherlich noch zum Teil vorhanden sind. An dieser Stelle wird einmal etwas nicht nur deduktiv vorgegeben, sondern stattdessen induktiv von den Schülern erarbeitet Der Tafelanschrieb zu dieser Thematik sollte an dieser Stelle ausführlicher und aussagekräftiger sein. Er könnte z.B. folgendermaßen ergänzt werden:

The Conditioning Process

3.2.2 Zum Einsatz von Zusatzmaterial

Unter den Begriff "Zusatzmaterial" fällt im folgenden jegliche Art von Zusatzinformation, sei es ein schriftlicher Text auf einem Arbeitsblatt oder mündliche Informationen über einen bestimmten Bereich wie z.B. die Gentechnik, die den Schülern durch Lehrervortrag oder Schülerreferat vermittelt werden.


übersicht über das Zusatzmaterial der ersten und zweiten Sequenz: (17)

SequenzStundeZusatzmaterialien/-informationen
1.1.Arbeitsblatt: Text mit detaillierten Informationen über Leben und Werk des Autors ;"Aldous Huxley" (1971);

Umfang: 1 Seite

kurzer Lehrervortrag über die literarische Form des Zukunftromans

Arbeitsblatt: Hektographie; geschichtlicher Abriss der (hauptsächlich englischen) Literatur; "The most important landmarks in the history of the utopian novel (in Britain)"; Umfang: 1 Seite

2.2.Lehrer- oder Schülervortrag über genetische Experimente

(Information zum "aktuellen" Stand der Forschung)


3./4.Arbeitsblatt: Text über Grundbegriffe des Behaviorismus; J.B.Watson "Behaviorism"(1970; Erstausgabe: 1925); Umfang 1,5 Seiten

Schülerreferat über B.F.Skinner's novel "Walden Two"(1948)



Zum Einstieg in die Textarbeit ist in Bezug auf das Zusatzmaterial zu sagen, dass hier eindeutig zuviel biographische und gattungstheoretische Informationen eingebracht werden. Das Zusatzmaterial in der ersten Stunde könnte um ein Vielfaches reduziert werden, so dass es möglich wäre, direkt zu Beginn mit der Arbeit am Roman zu beginnen, anstatt weitere sprachliche Barrieren durch Zusatztexte einzubringen. Da der Steilheitsgrad, d.h. der Prozentsatz an unbekannten Wörtern in BNW schon sehr hoch ist, ist der Einstieg in den Roman sehr schwer. Es muß damit gerechnet werden, dass sprachliche Probleme auftreten. Da im Roman aber reichlich Diskussionsstoff enthalten ist, vor allem die ersten drei Kapitel sehr komplex sind, ist dies zu akzeptieren. Die zusätzlichen Texte allerdings, die nach Sonnhütter "unerläßlich" sind, überfordern die Schüler.

Am Anfang sollte der Lehrer sich viel mehr auf den Roman selbst konzentrieren, die Textkenntnis überprüfen, d.h. direkt den Bezug zum ersten Kapitel herstellen, um den Schüler in die Gesamtproblematik einzuführen. Zusätzliche Einstiegstexte sollten motivierend wirken. Eine attraktive Möglichkeit wären z.B. Comics oder Zeitungsartikel. Sonnhütter verwendet grundsätzlich nur Texte, statt Zeichnungen, Zeitungsartikel, audiovisuelles Material etc., was den Unterricht viel besser auflockern und die Schüler motivieren würde. Sicherlich ist es notwendig, die Schüler über Autor, Werk und Gattung zu informieren, jedoch kann dies auch durch weniger und kürzere, z.B. stichpunkthafte Texte oder tabellarische Übersichten geschehen.

Eine sinnvolle Möglichkeit wäre es, die Schüler damit zu beauftragen, zur ersten Stunde Informationen über den Autor und den Roman zu sammeln und die Informationen im Verlauf der ersten Stunde zusammenzutragen. Auch die Zusatzinformationen zu dem Begriff "Utopie" in der ersten Stunde sind beispielsweise zu ausführlich. Eine kurze Definition reicht hier aus. Vor allem sollte der Lehrer nach Vorkenntnissen der Schüler fragen, d.h. Ergebnisse gemeinsam im Gespräch erarbeiten. Auch der Sekundärtext über Freud zu Kapitel 3 z.B. sollte durch eine einfache Definition, z.B. aus einem Lexikonartikel ersetzt werden. (18)

An einer Stelle nur bringt Sonnhütter auditives Material mit in den Unterricht ein. Sie schlägt vor, einen Song der Rolling Stones in der 10. Stunde, in der u.a. das Thema Soma behandelt wird, zur Auflockerung mit einzubringen.(19) Der Songtext erscheint mir allerdings für die Sekundarstufe II zu einfach. Den grundsätzlichen Vergleich des Drogenmißbrauchs in unserer Gesellschaft und der "Glücksdroge" in BNW halte ich dagegen grundsätzlich für sehr sinnvoll, da es sich hier um eine aktuelle Thematik handelt, über die die Schüler grundsätzlich informiert werden sollten und zu der sie sicherlich viel beizutragen haben.

Insgesamt wird, wie in der Übersicht oben zu erkennen ist, eindeutig zuviel und umfassendes Material verwendet. Nur in insgesamt 2 Stunden der Unterrichtseinheit, zu Beginn einer neuen Sequenz werden den Schülern keine Zusatzinformationen gegeben (7. Stunde: Wiederholung der Fakten; 11./12. Std.: nur Textarbeit am Roman). Um die große Zahl an Zusatztexten gründlich zu bearbeiten, würde man vielmehr Zeit benötigen. Der Hintergrundtext über Pawlow zu Kapitel 2 ist beispielsweise eineinhalb Seiten lang und kaum in dem geringen Zeitraum, der neben der Behandlung der anderen vorgeschlagenen Themen verbleibt, zu erarbeiten. Nicht nur, dass die Zusatzinformationen z.T. unattraktiv und veraltet sind, ein großer Teil ist überflüssig und zur Bearbeitung ungeeignet, weil er, statt das Verstehen des Romans zu fördern, von ihm wegführt. Ein Beispiel ist das Schülerreferat über Skinners Zukunftsroman "Futurum II" ("Walden Two"), sowie das Referat über Evelyn Waugh's Roman "The Loved One".(20)

Zum größten Teil fehlen außerdem biographische Angaben bzw. Hintergrundinformationen zu den oft unbekannten Autoren bzw. Verfassern der Sekundärtexte. Genaues Nachschlagen in den Quellen, um zusätzliche Informationen zu erhalten, wird dem Lehrer unmöglich gemacht. Die Literaturangabe am Ende der Erläuterungen (S.60) zeigt vor allem die z.T. sehr bzw. zu spezifische Auswahl von Büchern, aus denen Texte und Informationen aufgeführt werden. Grundsätzlich sollten die Zusatztexte eine gewisse Nähe zum Roman und zur Lebenswelt der Schüler aufweisen. Im vorliegenden Fall wäre es angebracht, Texte zu kürzen oder zu variieren, z.T. nur Definitionen zu übernehmen, aber auch ganze Texte wegzulassen, um sich stärker auf die Inhalte des Romans zu konzentrieren. Der Lehrer sollte vor allem selbst aktiv werden, in dem er zu den einzelnen Themen beispielsweise aktuelle und interessante Internet- oder Zeitungsartikel sammelt bzw. für den Unterricht auswählt.

3.3. Zur methodischen Vorgehensweise bzw. zur Lern- und Arbeitsorganisation

Der Begriff Methode bezeichnet hier die Summe aller Schritte, Arbeitsformen, Lehr- und Lernformen, kurz alle Vermittlungsvariablen, mit deren Hilfe der Unterricht strukturiert wird. Der Unterricht sollte grundsätzlich so angelegt sein, dass die geplanten Ziele erreicht werden können. "Eine aufgabenorientierte Strukturierung des Unterrichts durch die Lehrkräfte ist genauso wichtig wie das Schaffen offener Lern- und Arbeitssituationen. Dabei ist zu bedenken, dass übermäßige Engführung eines Frontalunterrichts den sachbezogenen Handlungsspielraum der Schülerinnen und Schüler ebenso einengt, wie völlig offener Unterricht mit einer Fiktion von "autonomen Lernen" überfordert" (21). Die Unterrichtsverfahren sollten also vielfältig und variabel, von der Lerngruppe abhängig gewählt werden.

Eine der wichtigsten und zugleich schwierigsten Aufgaben besteht vor allem darin, die Schüler zu motivieren. Dies sollte vorwiegend durch die methodische und inhaltliche Gestaltung des Unterrichts, durch die Weckung von Neugier und Interesse sowie die Schaffung von Erfolgsmöglichkeiten geschehen(22).

Inwieweit die in Sonnhütters Stundenblättern angewandten Methoden und Verfahrensweisen zu empfehlen sind, soll im folgenden aufgezeigt werden. Dies geschieht, indem zum einen gezeigt wird, auf welche Weise die Arbeit am Roman erfolgt und zum anderen, wie die Konzeption der Lehrer-Schüler-Rolle aussieht.

3.3.1 Zur Arbeit mit bzw. an dem Text

Es ist eine wichtige Aufgabe des Englischunterrichts, die kommunikativen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Textrezeption und -produktion zu fördern.(23) Lehrende sollten sich deshalb offen gegenüber neuen Methoden der Textarbeit und einer flexible Kombination verschiedener Zugangsmöglichkeiten zeigen, d.h. sie sollten herkömmliche Methoden der Romananalyse durch kreative und produktionsorientierte Verfahren der Textarbeit ergänzen(24).

Sonnhütters Modell allerdings läßt alternative Zugangsmöglichkeiten weitgehend außer acht. Sie hält an den herkömmlichen, traditionellen Methoden der Textinterpretation und- analyse fest. Der Akzent verlagert sich hier nicht auf die Lernenden, wie es durch produktionsorientierte, spielerische Textarbeit erreicht werden könnte. Die Lektüreeindrücke sollten schriftlich von den einzelnen Schülern verarbeitet werden, indem sie ihre persönlichen Meinungen artikulieren oder Textpassagen aus der Perspektive einer anderen Person wiedergeben. Die Arbeitsblätter, die nach Sonnhütter an die Schüler ausgeteilt werden sollen, enthalten nur vorgegebene, zu beantwortende Fragen, nicht etwa Aufgabenstellungen, die das kreative Arbeiten der Schüler und somit das Selbstbewußtsein des einzelnen fördern.

Auffällig ist auch die Einseitigkeit der Hausaufgaben. Sie bestehen in den ersten zwei Sequenzen nur aus dem Lesen bzw. Vorbereiten des folgenden Kapitels. Nur vereinzelt erhalten die Schüler andere Aufgaben, z.B. sich Gedanken zu machen über Gründe für Drogenmißbrauch (Hausaufgabe 9. Stunde) oder die Charakterisierung der Hauptpersonen vorzunehmen (13. Stunde). Sicherlich ist es auch sinnvoll, Zusammenfassungen schreiben zulassen, um den Unterricht der nächsten Stunde vorzubereiten. Doch sollten die Aufgabenstellungen mehr variieren. Eine "summary" könnte beispielsweise durch eine Gliederung des Inhalts in Stichpunkten ersetzt werden. Sinnvoller wären kreative Aufgaben, die das im Unterricht Erarbeitete festigen und zur Motivation der Schüler beitragen. Als Hausaufgabe zur 3./4. Stunde sollen die Schüler beispielsweise nach Sonnhütters Modell das zweite Kapitel vorbereiten. Als Ergänzung oder stattdessen würde es sich anbieten, hier eine kreative Aufgabe einzuführen, die sich besonders gut auch in Form einer Gruppenarbeit in den Unterricht einfügen läßt.

Jeder Gruppe wird beispielsweise eine Textstelle aus dem 1. Kapitel zugewiesen. Die Schüler sollen sich vorstellen, persönlich an einer Führung durch die einzelnen Laborräume teilzunehmen und im folgenden den anderen Gruppen von ihren Erfahrungen berichten. Eine andere Stelle, an der sich eine kreative, produktive Alternative anbietet, ist die Behandlung der Hypnopädie in der 3./4. Stunde. Eine Aufgabe, die sich eng an den Inhalt des 2. Romankapitels anknüpft, ist folgende: Die Schüler sollen einen Text, vergleichbar mit den Sleepteaching-Slogans, schreiben und diesen mit Musik unterlegen. So wird die Parallelität zwischen dem Manipulationsinstrument Hypnopädie und den Verfahren von Popsongs verdeutlicht.

Grundsätzlich erscheint die Textarbeit in den ersten zwei Sequenzen nach Sonnhütters Modell recht spärlich. Es wird nur wenig konkret an Textstellen gearbeitet, und nur generelle Informationen werden an der Tafel festgehalten. In der ersten Stunde findet keine Textarbeit statt. Stattdessen werden zu viele Zusatzinformationen an die Schüler herangetragen. Erst in der zweiten Stunde setzt die Textarbeit am ersten Kapitel ein. Dadurch, dass die Fragen auf den Beilagen-Seiten konkret ausformuliert sind, geht jede Spontaneität im Unterricht verloren. Das Frage-Antwort-"Spiel", das den Unterricht bestimmt, würde auf die Dauer langweilig werden. Ginge der Lehrer nach den konkreten Fragen vor, wäre es ihm gar nicht möglich, direkt auf die einzelnen Antworten der Schüler einzugehen, d.h. diese zu spontan kommentieren oder weiter auszuführen.

Sicherlich ist es nicht möglich, das Gespräch zwischen Lehrer und Schüler derart detailliert zu planen. Schüler sollten grundsätzlich nicht nur auf vorgefertigte Fragen des Lehrers reagieren, sondern im Verlauf der Besprechung auch ihre eigenen Fragen an den Text herantragen.(25) Zum großen Teil sind die vorgegebenen Fragen, sei es zu Zusatztexten oder zu Romantextstellen, hier außerdem eintönig formuliert. Ein Beispiel hierfür findet sich in der dritten Stunde.(26) Zu Unterrichtsschritt 3, in dem ein Text über den Behaviorismus besprochen werden soll, sind nur "What"-Fragen angegeben. Sie sind weder adressatenbezogen formuliert, noch leiten sie zu weiterführenden Diskussionen an. Ungeschickt erscheint an dieser Stelle, dass die erwarteten Antworten erst zwei Seiten weiter im Zusammenhang mit dem Tafelanschrieb für den Lehrer zu finden sind (arbeitspraktischer Aspekt).

Das zu Unterrichtsschritt 2 derselben Stunde geplante Unterrichtsgespräch sollte nicht derart gelenkt werden. Die erste Frage zum Namen Pavlov würde schon genügen, um den Schülern die verschiedensten Fakten z.B. über sein Experiment zu "entlocken". Die folgenden Fragen scheinen alle auf das gleiche Ziel hinauszuwollen. Zu Unterrichtsschritt 5 derselben Stunde, in dem die Textstelle über die Hypnopädie laut gelesen werden soll, ist zu sagen, dass hier im anschließenden Gespräch, wie auch in den lehrergelenkten Gesprächen anderer Stunden, nur bzw. größtenteils Themafragen, aber keine Textkenntnisfragen bzw. texterschließende Inhaltsfragen eingebracht werden. Dies erscheint nicht sehr geschickt, da es gerade für schwächere Schüler, die vielleicht die Inhalte noch nicht richtig einordnen können, schwer ist, allgemein gestellte Fragen wie z.B. die zweite, zu beantworten. Die Fragen sollten einen unterschiedlich großen Antwortspielraum besitzen, um der individuellen Schülerleistungfähigkeit Rechnung zu tragen. Die Textstelle wird hier gar nicht richtig analysiert; es werden keine Textbelege von den Schülern gefordert. Sofort wird der Inhalt zu der vorherigen Thematik, dem Pavlovian Conditioning, in Beziehung gesetzt ("What's the difference between Pavlovian Conditioning and hypnopaedia?").

Sicherlich wäre es an vielen Stellen aufgrund der Komplexität der Zusammenhänge angebracht, erst nach dem Verständnis der Details zu fragen bzw. generell das Textverständnis, sei es schriftlich oder mündlich, zu überprüfen, um unter anderem die Basis für produktionsorientierte Arbeit, z.B. für die Verwendung von Rollenspielen zu schaffen. Die Schüler können den Text ja nicht sprachlich reflektieren, wenn sie ihn nicht verstanden haben. Grundsätzlich sollte nicht auf einen Fragenkatalog verzichtet werden, denn man kann ihn sicherlich auch als Angebot zur weiteren Sinnerfassung sehen, d.h. der Lehrer kann die Fragen ergänzen bzw. nach seinem Ermessen abändern.(27) Allerdings ist eine derartige Detailliertheit in Bezug auf die Fragen, wie sie in den zu analysierenden Stundenblättern in fast jedem vorgegebenen Unterrichtsschritt zu finden ist, sicherlich nicht notwendig.

3.3.2 Konzeption der Lehrer-Schüler-Rolle

Der Unterricht sollte grundsätzlich geprägt sein von eigenverantwortlichen, aktiven und selbständigem Arbeiten der Schüler, das durch den Lehrer strukturiert und gesteuert wird, d.h. durch Anleitungen und Hilfen entlastet.(28) Im vorliegenden Unterrichtsentwurf allerdings werden stark lehrerzentrierte Unterrichtsmethoden (Lehrervortrag, gelenktes Unterichtsgespräch) bevorzugt, und nicht etwa wie im Vorwort von der Verfasserin angegeben, das schülerorientierte Gespräch. Lehrergesteuerte Phasen sind nur dann wirksam, wenn sie dem Schüler Zeit zum Nachdenken und Spielraum für die Entwicklung eines eigenen Gedankengutes lassen. Der Handlungsspielraum der Lernenden wird in diesem Modell allerdings durch kurzschrittig fragend-entwickelndes Lehren, wie es in diesem Fall vorliegt, eingeschränkt. Den Schülern wird viel zu wenig Sprechzeit gegeben: Interpretationen ergeben sich hier nicht als sachliches Ergebnis von partnerschaftlichem Unterrichtsgespräch, sondern durch Vorgaben des Lehrers, der eine autoritäre Rolle einnimmt.

Die mündliche Textproduktion, d.h. das themen- und adressatenbezogene zusammenhängende Sprechen vor der Lerngruppe, sollte besonders berücksichtigt werden.(29) Deshalb empfiehlt es sich, jene Arbeitsformen einzusetzen, die kommunikatives Handeln fördern (z.B. Gruppengespräche, Vorträge, Präsentationen, Debatten). Sonnhütter allerdings legt ihr Gewicht auf das gelenkte Unterrichtsgespräch und setzt zu wenig schüleraktivierende und motivierende Methoden ein. Anstatt sie als Ausdruck des sozialen und kooperativen Lernens anzusehen, setzt sie beispielsweise die Gruppenarbeit selten ein. Ihre Verfahrensweise wirkt einseitig und veraltet. Den Schülern wird zu wenig Raum gegeben, sich zu entfalten und ihr Selbstbewußtsein durch den authentischen Gebrauch der Fremdsprache zu stärken.

Zum großen Teil werden nur einzelne Schüler in den Unterrichtsverlauf aktiv involviert, z.B. in der 8.Stunde über das Thema Religion und Tod (Kapitel 16/17).(30) Zwei Schüler sollen das Gespräch zwischen Mustapha Mond und John the Savage vorbereiten und in Form einer "debate" wiedergeben. Die Aufgabe erfordert sehr viel Vorbereitung durch jene zwei Schüler, alle anderen der Klasse bleiben passiv. Da es sich hier um eine sehr zentrale Stelle des Romans handelt, sollte man gerade hier nicht so einschränken, sondern die Aufgaben verteilen. Grundsätzlich ist es positiv zu sehen, dass versucht wird, die Schüler durch Referate in die Gestaltung des Unterrichts miteinzubeziehen. Referate sind als Präsentationsform besonders gut geeignet, um studienvorbereitende Arbeitstechniken und planende Arbeitsvorhaben zu erlernen. Jedoch sollten sie nicht zu lang sein und sich nicht mit irrelevanten Sekundärtexten beschäftigen, sondern motivierend sein und das Verstehen des Romans fördern.(31)

3.4 Zu den angegebenen Lernzielen

Zu den Stundenzielen:

Die zu den einzelnen Stunden formulierten Ziele beziehen sich genau auf die ausgewählten Lerninhalte. Die meisten sollen den Schülern konkrete Inhalte bzw. Informationen vermitteln. Zum großen Teil wird zu viel von den Schülern erwartet. Die Stunden sind überfrachtet. Manche Ziele sind überflüssig, wie z.B. die Schüler über Skinners Roman "Walden Two" zu informieren.(32) Einige Ziele könnten in der Umsetzung schneller, auf sinnvollere Weise erreicht werden, z.B. das Ziel, den Schüler über den biographischen Hintergrund Huxleys zu informieren (1.Stunde). Das Material sollte hier weniger umfassend sein. Der Bezug zwischen den einzelnen Teilzielen und dem übergeordneten Ziel, die Sprachfähigkeit der Schüler zu fördern, ist nicht immer eindeutig. Grundsätzlich sind die Stundenziele zu wenig abstrakt bzw. zu konkret auf den Gegenstand formuliert. Eine derart detaillierte Ausformulierung des kleinsten Teilziels der Stunde ist nicht nötig, da sich die Ziele zum großen Teil aus den präsentierten Inhalten ableiten lassen.


Zu den übergeordneten Zielen:

Mit dem Entwurf des aktuellen Lehrplans, auf den in der Arbeit immer wieder Bezug genommen wird, werden die kommunikativen und textwissenschaftlichen Ansätze in den Dimensionen des interkulturellen, prozessorientierten und selbstbestimmten Lernens erweitert.(33) Diesen einschneidenden Veränderungen hinsichtlich der Ziele, Methoden und Inhalte wird Sonnhütters Unterrichtsmodell aus dem Jahre 1984 insgesamt nicht gerecht. Nicht nur die Inhalte und Methoden, wie bereits erläutert wurde, sind veraltet und bereits überholt. Auch die erwähnten Lernziele werden den modernen Veränderungen nicht gerecht. Als oberstes Ziel der Unterrichtseinheit setzt Sonnhütter die Förderung der kommunikativen Kompetenz.(34) Dieses angegebene, übergeordnete Ziel, die Sprechfähigkeit der Schüler zu fördern, kann durch die Umsetzung der angegebenen einseitigen Methoden nicht verwirklicht werden. Die Schüler werden viel zu wenig am lehrerzentrierten Unterrichtsgeschehen beteiligt, erhalten zu wenig Gelegenheit bzw. Freiraum, sich in längeren, mündlichen Beiträgen zu äußern. Die Förderung der kommunikativen Kompetenz ist allerdings laut aktuellem Lehrplan auch neben der kritischen Auseinandersetzung mit fremden Wertesystemen und dem selbständigen und kooperativen Lernen nur ein Teilziel der interkulturellen Handlungsfähigkeit.(35)

Ziele, die im modernen Fremdsprachenunterricht mittlerweile besonders betont werden, bleiben in den Stundenblättern unberücksichtigt. Die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme z.B. sollte gezielt gefördert werden, da sie als Grundlage sozialen Handelns gilt.(36) Dies bedeutet, dass die Schüler lernen sollten, sich in andere hineinzuversetzen und deren Motivation und Handlungsorientierung zu rekonstruieren. Daher ist der Einsatz alternativer, kreativer Verfahren im Umgang mit dem Text (produktionsorientierte Textarbeit), die bei Sonnhütter kaum auftauchen, besonders wichtig. Die Schüler sollten z.B. bestimmte Szenen des Romans aus Sicht einer der Hauptpersonen wiedergeben, d.h. sie müßten die Bewußtseinsprozesse dieser Person schriftlich darstellen bzw. entwerfen. (37)

Das "Bildungsverständnis zielt nicht nur auf Selbständigkeit und Selbsttätigkeit, sondern auch auf die Entwicklung von Kooperationsbereitschaft und Teamfähigkeit" ab, daher "müssen [Schüler] ihre Bereitschaft und Fähigkeit weiterentwickeln können, sich mit anderen zu verständigen und mit ihnen zu kooperieren". (38) Dies bedeutet, dass gerade die Gruppenarbeit als Arbeitsform zu bevorzugen ist.

Auch die Möglichkeit, die Schüler mit den Methoden und Arbeitsformen fachübergreifenden und fächerverbindenden Arbeitens vertraut zu machen, sollte im Zusammenhang mit der Besprechung des utopischen Romans Brave New World genutzt werden, da die Zusammenarbeit mit anderen Fächern eines der neueren Ziele des Englischunterrichts ist: Die ethischen Grenzen der Gentechnologie könnten parallel in den Fächern Englisch und Biologie erörtert werden. (39)


4 Schlußbetrachtung

Zusammenfassend läßt sich sagen, dass die Stundenblätter des Klett-Verlages in der vorliegenden Form aus den in der Arbeit ausführlich erörterten Gründen nicht für den Einsatz im Englischunterricht geeignet sind. Zwar enthalten sie einige sinnvolle Anregungen, die dem Lehrer bei der Vorbereitung einer Unterrichtseinheit zu Brave New World durchaus hilfreich sein können, doch ist es nicht zu empfehlen, sie ausschließlich, als Ersatz einer selbständigen, kreativen Unterrichtsplanung zu verwenden. Mit der selbständigen Planung des Unterrichts ist ja vor allem das Auswählen und das thematische und chronologische Ordnen von Inhalten verbunden. Diese Planung orientiert sich nicht nur an den Vorgaben der aktuellen (!) Richtlinien, sondern vor allem an den Lernbedürfnissen und Interessen der Schüler. Da unterrichtliches Handeln als pädagogisches Handeln im Grunde aber nicht planbar und nicht vorhersehbar ist, muß die eigene Planung oftmals während der Durchführung der Stunde situations- und adressatenadäquat verändert werden. Dies ist nicht möglich, wenn sich die Lehrperson nach einem im voraus so strikt durchgeplanten Schema richtet, in dem die detaillierten Einzelbestandteile aufeinander aufbauen. Lehrer und Schüler haben in dem Fall nicht genügend Freiheit, so dass Spontaneität, Kreativität und Orginalität eingeengt werden und die individuelle und soziale Rollenidentität des Lehrers verloren geht. Die Lehrperson bekommt eine autoritäre Rolle zugeschrieben. Partnerschaftliches Verhalten zwischen Schülern und Lehrer wird unmöglich gemacht - eine grundlegende Problematik, die sich letztendlich auf die Verwendung jeglicher Kursmaterialien bezieht, die eigentlich als "Hilfsmittel" für Lehrer gedacht sind.


5 Anmerkungen:

1)  Da für diese Arbeit die Ausgabe von R. Southwick (Langenscheidt-Longman) verwendet wird, sind alle Seitenangaben zu den in den Stundenblättern nach der Granada-Taschenbuchausgabe zitierten Textstellen jeweils geändert.
2)  Bei den folgenden Angaben der Seitenzahlen wird allerdings zwischen den Erläuterungen des Heftes im vorderen Teil (S.) und den zusätzlichen Beilagen im hinteren Teil (Beilagen S.) differenziert.
3)  Vgl. Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.8.
4)  Vgl. Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.9.
5)  Vgl. Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.7.
6)  Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.11.
7)  Vgl. Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.11.
8)  Die ungeschickt erscheinende "Mischform" von Mutter- und Zielsprache, die in der Lehrerhandreichung gewählt wurde, wird an dieser Stelle übernommen, um Verfälschungen bzw. Interpretation, die durch Übersetzung entstehen könnten, zu vermeiden.
9)  Vgl. dazu Tabelle unter 3.1.2.
10)  Vgl. Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.39.
11)  Siehe Sonnhütter, I., Stundenblätter, Beilagen S.15.
12)  Siehe Sonnhütter, I., Stundenblätter, Beilagen S.11 u. S.19.
13)  Vgl. Southwick, R. (ed.), Aldous Huxley, Brave New World , Longman, 1991, S.115.
14)  Vgl. Sonnhütter, Stundenblätter, Beilagen S.2 (Unterrichtsschritt 4).
15)  Vgl. Sonnhütter, I., Stundenblätter, Beilagen S.4.
16)  Siehe Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.25 u. 26.
17)  Vgl. hierzu Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.12-27.
18)  Siehe Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.31.
19)  Vgl. Sonnhütter, I.,Stundenblätter, S.42.
20)  siehe Sonnhütter, I.,Stundenblätter, S.22 u. S.35.
21)  Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in NRW, Hrsg., Richtlinienentwurf (Stand:15.8.98), S.10. (Künftig zitiert: Landesinstitut NRW, Richtlinienentwurf.)
22)  vgl. Walter, G., Kompendium Didaktik Englisch, München: Ehrenwirth, 1981, S.33.
23)  vgl. Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in NRW, Hg., Lehrplanentwurf (Stand: 15.8.1998), S.16. (Künftig zitiert: Landesinstitut NRW: Lehrplanentwurf.)
24)  Vgl. Nünning, A., "Literatur ist, wenn das Lesen wieder Spaß macht!", Der fremdsprachliche Unterricht, 31, Heft 27 (1997), S.10. (künftig zitiert: Nünning, A.: Literatur.)
25)  vgl. Bach, G./J.-P. Timm (Hrsg)., Englischunterricht, Tübingen, 1989, S.87.
26)  siehe Sonnhütter, I., Stundenblätter, Beilagen S.5 u. 6.
27)  Vgl. Real, W., "Zur Analyse und Bewertung von Short-Story-Schulausgaben für den Englischunterricht der Sekundarstufe II", in: Freese, P./Hermes, L.(Hrsg.), Die Short Story im Englischunterricht der Sekundarstufe II (Paderborn: Schöningh, 1979) S.136.
28)  Vgl. Landesinstitut NRW, Lehrplanentwurf, S.57.
29)  Vgl. Landesinstitut NRW, Lehrplanentwurf, S.19.
30)  Vgl. Sonnhütter, I., Stundenblätter, Beilagen S.12.
31)  Vgl. hierzu Tabelle über Zusatzmaterial unter 3.2.2.
32)  siehe Sonnhütter, I., Stundenblätter, S.23.
33)  Vgl. Landesinstitut NRW, Lehrplanentwurf, S.8.
34)  Vgl. Sonnhütter, I.; Stundenblätter, S.11(Einleitung).
35)  Vgl. hierzu Landesinstitut NRW, Lehrplanentwurf, S.7.
36)  Vgl. Nünning, A.: Literatur, S.10.
37)  vgl. hierzu Landesinstitut NRW, Lehrplanentwurf, S.9.
38)  Landesinstitut NRW, Richtlinienentwurf, S.6.
39)  Vgl. Landesinstitut NRW, Lehrplanentwurf, Seite 10 u. 11.

6 Literaturverzeichnis

Bach, Gerhard/ Johannes-Peter Timm (Hrsg.), Englischunterricht. Tübingen: Fink, 1989.

Multhaup, Uwe, Einführung in die Fachdidaktik Englisch. Heidelberg: Quelle und Meyer, 1979. (Uni-Taschenbücher; 938)


Nünning, Ansgar, "Literatur ist, wenn das Lesen wieder Spaß macht!", in: Der fremdsprachliche Unterricht 31, 27 (1997): 4-12.

Real, Willi, "Zur Analyse und Bewertung von Short-Story-Schulausgaben für den Englischunterricht der Sekundarstufe II", in: Freese, Peter/Liesel Hermes (Hrsg.), Die Short Story im Englischunterricht der Sekundarstufe II (Paderborn: Schöningh, 1979), 99-118. (Informationen zur Sprach- und Literaturdidaktik 11)

Sonnhütter, Ingrid, Stundenblätter. Aldous Huxley:Brave New World , Stuttgart: Klett, 2. Auflage, 1984.

Southwick, Robert (ed.), Aldous Huxley:Brave New World. Longman, 1991.

Walter, Gertrud, Kompendium Didaktik Englisch. München: Ehrenwirth, 1981.

Sonstige Quellen:

Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in NRW (Hrsg.), Richtlinienentwurf für die gymnasiale Oberstufe. Stand: 15.08.1998. http://www.learnline.nrw.de/Themen/GymOberst/doc/gy018-98.pdf. Zugriff am: 18.2.1999.

Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in NRW (Hrsg.), Lehrplanentwurf Englisch für die gymnasiale Oberstufe. Stand: 15.08.1998. http://www.learn-line.nrw.de/Themen/GymOberst/doc/englisch.pdf. Zugriff am: 18.2.1999.


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